Das Ding mit den immer gleichen Abläufen

Diesmal wird es anders. Es muss sich doch mal ändern! Es kann doch nicht ewig so weitergehen. Ich habe es verdient, dass es endlich anders läuft. Die anderen müssen das doch sehen …

Kommt Ihnen das bekannt vor? Haben Sie sich schon einmal dabei ertappt, wie solche Gedanken immer wieder auftauchen? Wie sie sich ihren Weg bahnen, immer größer werden und zunehmend mehr Raum einnehmen?

Das Problem mit solchen Gedanken ist, dass sie sich festsetzen. Sie nehmen sich ihren Platz und werden zum Automatismus. Und sie wieder loszuwerden, ist oft harte Arbeit. Kein Wunder also, dass wir oft lieber auf Hoffnung setzen, darauf, dass sich andere oder die Umstände von selbst ändern. Vielleicht sogar darauf, dass eine höhere Macht eingreift. Denn der Gedanke, sich mühsamer, schmerzhafter und geduldiger Veränderungsarbeit zu stellen, wirkt im ersten Moment abschreckend.

Aber seien wir ehrlich: Warum sollten wir uns noch zusätzlich quälen, wenn wir uns ohnehin schon nicht wohl fühlen? Klingt nachvollziehbar, oder? Jahre- oder jahrzehntelang haben wir gelernt, mit diesem Unwohlsein umzugehen, uns anzupassen, auszuhalten. Auch das verdient Anerkennung.

Doch was, wenn genau darin eine Stärke liegt? Was, wenn wir erkennen, dass wir all die Zeit enorme Energie aufgewendet haben? Dass wir diese Kraft nun für uns nutzen könnten?

Das Ding mit den immer gleichen Abläufen ist: Wir hinterfragen sie irgendwann nicht mehr. Sie laufen einfach weiter, drehen ihre Runden – ohne Ablaufdatum, ohne Prüfung, ob sie noch sinnvoll oder notwendig sind. Sie nehmen sich Raum, ohne auf Verluste oder Schaden zu achten.

Wäre es nicht an der Zeit, diesen Abläufen eine genauere Inspektion zu unterziehen? Einmal ehrlich zurückzublicken und zu fragen: Hat meine bisherige Herangehensweise mich wirklich weitergebracht? Hat die Hoffnung auf Veränderung von außen den erhofften Erfolg gebracht?

Vielleicht ist jetzt der Moment, etwas Neues zu wagen. Nicht blind zu hoffen, sondern bewusst zu handeln.